Wenn die Welt plötzlich still steht

19. April 2021

Dieses Thema ist unbequem. Niemand will darüber sprechen, großes Schweigen macht sich meist breit, wenn das Thema Tod zur Sprache kommt. Allerdings gehören der Tod und die Trauer eben zu unserem Leben dazu, jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens damit konfrontiert.

In anderen Kulturkreisen haben der Tod und der Umgang damit einen ganz anderen Stellenwert. Und auch hier in Deutschland hatte vor noch nicht allzu langer Zeit der Tod einen viel selbstverständlicheren Platz im Alltag der Menschen. Rückhalt für Trauernde bot die Gemeinschaft – die Familie, Nachbarschaft und die Gemeinde. Auch traditionelle Umgehensweisen mit einem toten Körper gibt es heute in Deutschland kaum noch. Der tote Angehörige soll so schnell wie möglich vom Bestatter abgeholt werden, und als letzten Abschied gibt es meist nur die Trauerfeier bei der man auf eine Urne oder geschlossenen Sarg blickt. Und so verwundert es nicht, dass Menschen, die nun direkt mit dem Tod konfrontiert werden, sich ganz alleine und ausgegrenzt in ihrer Trauer fühlen.

Trauern ist nicht leicht, besonders in einer Gesellschaft, in der das Thema Tod ein Tabuthema ist. Niemand will darüber sprechen. Außenstehende fühlen sich hilflos im Umgang mit Betroffenen. Und die Betroffenen selbst fühlen sich unverstanden und alleine. Trauern ist nicht mehr gesellschaftsfähig. Trauernde sollen so schnell wie möglich wieder „funktionieren“.

„Der Tod ordnet die Welt neu, scheinbar hat sich nichts verändert, und doch ist die Welt für uns ganz anders geworden.“ (Aus Antoine de Saint Exupéry: Der kleine Prinz.Düsseldorf 1950.)

Dieses Zitat beschreibt so gut, die Situation, in der Trauernde sich nach dem Tod eines nahestehenden Menschen befinden. Nach außen hin geht das Leben, der Alltag weiter – und doch ist plötzlich alles anders. Der Trauernde muss einen Weg in eine veränderte Lebenswirklichkeit finden. Es gibt nun ein Leben, das in Davor und Danach eingeteilt ist. Das Davor, das Leben mit dem Verstorbenen und das Danach, ein Leben, das nun ohne den geliebten Menschen stattfindet.

Das Trauern ist ein ganz individueller Prozess. In diesem Begriff steckt eine ganze Reihe komplexer seelischer Vorgänge. Emotionen und Reaktionen von großer Bandbreite werden freigesetzt: Wut, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Scham, Schock, Sehnsucht, Angst, Orientierungslosigkeit, Schuldgefühle, Trübsal, Befreiung, Dankbarkeit. Und das waren nur einige wenige Begrifflichkeiten, die die emotionale Achterbahnfahrt trauernder Menschen abbilden.

Jeder Mensch geht nun anders mit dieser Trauer um, es lässt sich jedoch sagen, dass Menschen, die bewusst durch die Trauer gehen und sie annehmen können, gestärkt aus ihr hervortreten. Ein richtig durchlebter Trauerprozess führt in vielen Fällen zu mehr Lebenstiefe und Selbstvertrauen.

Aus diesem Grund sind unterstützende Angebote für Trauernde sehr sinnvoll.

Es gibt eine große Reihe von Angeboten, um sich mit dem Thema Tod und Trauer auseinanderzusetzen und um die große Sprachlosigkeit zu überwinden. Es gibt viele lokale Angebote von Trauergruppen und Trauercafés. Gerade für Menschen, die sich vielleicht auch ohne konkreten Anlass mit dem Thema Tod auseinandersetzen gibt es Seminarangebote und für Menschen, die im Prozess der Trauer feststecken gibt es die Unterstützung von ausgebildeten Trauerbegleitern und Begleiterinnen.

Auch ich kann dich als Trauerbegleiterin unterstützen. Das Thema Trauer begleitete mich selbst in den letzten Jahren immer wieder und begegnet mir auch oft in meiner Arbeit als Coach. Daraus entstand der Wunsch, mich intensiver mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen und mich hier auch weiterzubilden. Für meine Klienten biete ich eine 1:1 Begleitung in der Trauer an. Da das Thema Trauer nicht nur mit dem Tod verknüpft ist, arbeite ich auch mit Menschen, die sich nach Scheidung oder Jobverlust in Trauer befinden. Ich biete auch Seminare zum Thema Tod und Trauer an. Dieses Angebot können auch Menschen nutzen, die keinen konkreten Anlass haben und sich einfach dem Thema Tod annähern wollen. Ein zentrales Anliegen von mir ist es, das Thema Tod „normaler“ zu machen, ich möchte, dass Menschen darüber sprechen.

Wenn auch du gerade in einer Phase des Trauerns steckst und du gerne Unterstützung dabei hättest, dann kontaktiere mich gerne.

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