Selbstliebe

24. Januar 2021

Selbstliebe ist einer der Begriffe und Themen, die manchmal etwas belächelt werden. Manche nervt es, da uns dieser Begriff gefühlt ständig auf diversen Social-Media-Kanälen begegnet – manche assoziieren diesen Begriff aber auch mit Arroganz oder Egoismus. Aber was bedeutet Selbstliebe denn eigentlich? Ich will hier im Folgenden meine Gedanken zur Selbstliebe mit Euch teilen.

Eine Definition der Selbstliebe lautet wie folgt: „Selbstliebe, auch Eigenliebe, bezeichnet die allumfassende Annahme seiner selbst in Form einer uneingeschränkten Liebe zu sich selbst. Der Begriff ist sinnverwandt, jedoch nicht vollständig synonym, mit Begriffen wie Selbstannahme, Selbstachtung, Selbstzuwendung, Selbstvertrauen undSelbstwert.

Ich widme diesem Thema hier einen Blogartikel, da für mich eine gesunde Portion Selbstliebe der Schlüssel für ein zufriedenes Leben ist. Es ist die Voraussetzung, für eine gute Verbindung zur Welt und zu anderen Menschen.

Selbstliebe ist abzugrenzen von Narzissmus oder Überheblichkeit. Ein Narzisst verhält sich egozentrisch und wichtigtuerisch, er ist unfähig Liebe für andere Menschen zu empfinden. Aber der wichtigste Punkt – er ist auch unfähig sich selbst zu lieben. Der Narzisst lechzt ständig nach Bewunderung und Aufmerksamkeit, und auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, dieses Verhalten entspringt aus einem sehr schlechten Selbstwertgefühl. Also halten wir fest, Selbstliebe hat nichts mit Narzissmus zu tun.

 „Es stimmt, dass selbstsüchtige Menschen unfähig sind, andere zu lieben. Sie sind jedoch genauso unfähig, sich selbst zu lieben.“ (Erich Fromm)

Nur wer sich selbst liebt, kann wahre Liebe weiter geben. Ansonsten ist die Liebe immer an etwas verknüpft. An Erwartungen, Sorgen, Ängste. Wenn du aber bereits mir dir selbst im Reinen bist, kannst du lieben nur der Liebe wegen.

„Wer sich selbst mag, vermag auch andere zu mögen.“ (Ernst Ferstl)

Was kann man nun tun? Wie liebt man sich denn nun selbst?

Selbstliebe bedeutet nicht, dass man sich hin und wieder mit einer Gesichtsmaske und Gurkenscheiben auf den Augen ein heißes Schaumbad gönnt. Versteht mich nicht falsch, das ist auch gut und wichtig, aber dahinter steckt doch so viel mehr.

Selbstliebe bedeutet sich selbst und seine Bedürfnisse wirklich zu kennen. Zu wissen, was brauche ich in welchen Momenten.  Selbstliebe bedeutet, die Verantwortung für sich zu übernehmen. Es sind nicht einfach immer nur die Umstände, nein, du kannst aktiv dein Leben und deine Umstände gestalten. Die Opferrolle verlassen und in eine aktive Gestalterrolle gehen. Werde du selbst der Gestalter deines Lebens. Selbstliebe bedeutet auch sich selbst zu hinterfragen. Zu reflektieren, warum man in bestimmten Situationen immer nach demselben Muster reagiert. Oft sind dies sehr alte, fest verankerte hinderliche Denk- und Verhaltensmuster. Es sind negative Glaubenssätze, aufgrund derer wir uns immer wieder selbst im Weg stehen. Selbstliebe bedeutet, bereit sein, seine eigenen Schatten anzusehen. Es ist die Bereitschaft sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Es bedeutet sein Inneres wirklich anzusehen, und sich selbst ernst zu nehmen und zu respektieren.

„Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“ (Oscar Wilde)

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