Entscheidungen treffen

25. Juli 2020

Wir treffen jeden Tag etwa 20.000 Entscheidungen. Die meisten davon laufen zum Glück völlig unterbewusst ab. Viele Entscheidungen sind leicht und schnell getroffen. Etwa – ziehe ich heute die blaue oder die weiße Hose an? Für andere Entscheidungen brauchen wir etwas längere Bedenkzeit. Zum Beispiel – soll ich jetzt heute Abend zu der Geburtstagsfeier gehen oder doch lieber noch für die bevorstehende Prüfung lernen? Es gibt aber auch Entscheidungen, die sind schwer zu treffen – wichtige Lebensentscheidungen, die alles verändern können. Kündige ich meinen festen Job und mache ich mich selbstständig?

Warum ist es eigentlich so schwer Entscheidungen zu treffen?

Schwierige Entscheidungen sind meist so schwierig, weil keine Alternative besser ist als die andere. Für die eine Option spricht viel, für die andere aber genauso viel. Wenn eine Option deutlich besser wäre, wäre die Entscheidung auch nicht schwer.

Außerdem spielt das Thema Verlustangst eine große Rolle. Wenn man sich für eine Sache entscheidet, schließt man möglicherweise andere Optionen aus. Das führt zwangsläufig zu der „Was-Wäre-Wenn“-Frage. Was wäre, wenn die andere Option besser gewesen wäre? Wir neigen dazu eher dem Verlust, bzw. den entgangenen Möglichkeiten nachzuspüren und nachzutrauern als uns über unsere eigentliche Entscheidung zu freuen.

Wie aber können wir gute Entscheidungen treffen? Gibt es einen Weg, wie es leichter wird Entscheidungen zu treffen?

Bei wichtigen Entscheidungen sollten sowohl der Verstand als auch das Bauchgefühl und die Intuition involviert werden.

Ich finde es sehr wichtig zunächst mal auf das Bauchgefühl zu hören. Unser Bauch weiß meistens weit vor unserem Kopf, was für den Moment die richtige Entscheidung ist.

Fühle in dich hinein:

  • Welcher Gedanke fühlt sich gut an?
  • Bei welchem Gedanken wird dir unwohl?

Visualisiere die verschiedenen Optionen, versetze dich in die jeweilige Situation hinein.

  • Wie geht es dir in welcher Situation?
  • Was fühlst du?

Du kannst deine Empfindungen auch aufschreiben und dem Ganzen nochmals nachspüren.

Nimm nun für den rationalen Part deinen Verstand dazu und stelle dir bewusst Fragen:

  • Was will ich wirklich?
  • Warum will ich das?
  • Bin ich ehrlich zu mir selbst?
  • Gibt es Alternativen?
  • Bin ich mir über die Konsequenzen bewusst?

Für die rationale Seite der Entscheidungsfindung habe ich hier noch zwei weitere Ideen für dich:

  1. Ich weiß, das ist nichts Neues- aber immer wieder gut:

Das altbewährte Hilfsmittel – schreibe eine Pro-und-Kontra-Liste.

Sie verschafft dir einen Überblick über die Situation, du siehst die positiven und negativen Aspekte schwarz auf Weiß und du siehst auch die Gewichtung. Auf welcher Seite findest du mehr Argumente, wo musst du lange grübeln?

 

  1. Stell dir für jede deiner Optionen das Best-Case / Worst-Case Szenario vor.

Hier setzt du dich ganz bewusst mit den Auswirkungen und Konsequenzen der jeweiligen Option auseinander. Du führst dir pro Option sowohl den besten Fall der Entwicklung vor Augen, als auch den schlimmsten Fall der eintreten könnte.

 

Ganz wichtig ist außerdem, dass du Entscheidungen unabhängig von deinem äußeren Umfeld triffst. Deine Entscheidung sollte nicht an Erwartungen oder Meinungen anderer Menschen geknüpft sein. Es ist dein Leben und deine Entscheidung. Du musst mit den Konsequenzen leben und die Verantwortung dafür übernehmen. Das geht nur, wenn du die Entscheidung wirklich für dich selbst triffst.

Und wenn du aus dem Denken und Grübeln gar nicht mehr raus kommst, dann lenke dich ab. Mache bewusst etwas ganz anderes. Gehe spazieren, triff dich mit Freunden, mache etwas, was dich auf andere Gedanken bringt. Wenn es um eine sehr wichtige Lebensentscheidung geht, kann auch ein vorübergehender Tapetenwechsel helfen. Fahre über das Wochenende weg, in eine andere Stadt, ein ruhiges Hotel – wo auch immer es dich hinzieht. Bist du raus aus der gewohnten Umgebung, kommen dir meist ganz neue Gedanken und du kannst vielleicht völlig neue Perspektiven erkennen.

Und zum Schluss :

Entscheidungen zu treffen braucht auch ein bisschen Mut. Habe den Mut deine Komfortzone zu verlassen. Klar, dort fühlst du dich wohl und sicher, daher zögern viele Menschen diese „sichere“ Umgebung zu verlassen. Es birgt immer ein Risiko Neues zu probieren, man weiß ja nicht wie es sich anfühlt. Aber testet man es nicht, wird man es nie erfahren.

Die Vorstellung eine falsche Entscheidung zu treffen macht Angst. Aber ich denke falsche Entscheidungen gibt es nicht. Für den Moment, in dem du die Entscheidung triffst, ist sie richtig. „Was-wäre-wenn?“ ist eine Frage, die zu nichts führt. Ich glaube fest daran, dass alles einen Sinn hat. Alles was wir erfahren prägt uns – und gibt uns die Chance daran zu wachsen. Wenn man mitten im Chaos steckt dann erkennt man sicher nicht direkt den Sinn. Ich habe auch schon schwere und chaotische Zeiten erlebt und konnte mir nicht vorstellen, dass es jemals wieder gut wird. Es wird anders und vielleicht nie wieder wie davor. Aber dafür kommen neue Dinge ins Leben. Menschen die dich tief in der Seele berühren. Momente, die du nie wieder vergessen wirst.

Anmerkung: Wenn du vor einer wichtigen Entscheidung stehst und einfach nicht weißt, was du machen sollst, kann ich dich gerne unterstützen. Es gibt sehr hilfreiche Methoden im Coaching um Klarheit zu bekommen. Kontaktiere mich gerne dazu.

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