Die zwei Wölfe

21. August 2020

Heute möchte ich euch von einer Metapher erzählen, die sich bei mir eingeprägt hat.

Es ist die Metapher der zwei Wölfe:

Der alte Indianerhäuptling saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Beide blickten gedankenverloren ins Feuer. Nach einer Weile des Schweigens fing der Häuptling an zu sprechen: „In jedem von uns tobt ein fortwährender Kampf. Es ist wie ein Kampf zwischen zwei Wölfen.

Der eine Wolf ist gut. Er steht für die Liebe, die Gelassenheit, die Ruhe, die Heiterkeit, die Aufrichtigkeit, das Mitgefühl und für Demut.

Der andere Wolf ist böse. Er steht für den Zorn, den Hass, die Gier, Arroganz, Egoismus, Selbstmitleid, Ungeduld, für Sorgen und Stress.“

Der Enkel fragt: „Und welcher der beiden Wölfe gewinnt den Kampf?“

Der alte Indianerhäuptling antwortet: „Der, den du fütterst, mein Junge.“

Wir alle haben die Eigenschaften von beiden Wölfen in uns. Diese Gefühle und Eigenschaften sind da. Allerdings können wir Einfluss darauf nehmen, welche Eigenschaften uns zu eigen werden und welche nicht. Welche Gefühle wir öfters spüren wollen, und welche nur ganz selten. Das liegt allein in unserer Hand.

Ich will ein kleines Beispiel nennen: Es regnet ganz furchtbar, dazu ist es kalt und stürmisch. Da es aber den ganzen Tag so bleibt hilft alles nichts – der Hund muss raus.

Nun kannst du fluchen und dich ärgern, dass du bei diesem Wetter jetzt vor die Türe musst. Deine Laune wird schlechter und schlechter, du bist genervt und lustlos.

Oder aber, du freust dich, dass du nun trotzdem raus darfst, dass du dich bewegen wirst, deinem Körper etwas Gutes tust. Es freut dich, schon deshalb weil es so schön ist dem Hund beim Toben zuzusehen – ihm macht der Regen gar nichts aus. Es freut dich ihn in seiner Unbeschwertheit zu beobachten.

Du siehst, es ist deine Entscheidung, welchen Wolf du fütterst. Sicher ist, immer das wohin wir unsere Energie wenden, wird wachsen. Wir haben immer die Wahl, wir können uns entscheiden ob wir unsere Energie für die positiven Dinge nutzen oder den negativen Dingen widmen.

Es geht nicht darum, die Seite des bösen Wolfes zu verleugnen. Es gibt negative Gefühle in uns, und die haben auch ihre Daseinsberechtigung. Allerdings dürfen wir uns nicht in ihnen verlieren. Wir sollten lernen sie bewusst wahrzunehmen und dann zu entscheiden, wie wir damit umgehen. Unsere negativen Gedanken schlagen sich in unserer Körperhaltung und unserem Gesichtsausdruck wieder. Die Menschen in unserem Umfeld werden genau das spiegeln, wie sie uns wahrnehmen. Wie werden die Menschen wohl auf dich reagieren, wenn du der „böse Wolf“ bist? Werden sie freundlich und liebevoll auf dich reagieren – oder eher distanziert und ablehnend?

Je bewusster du deinen Fokus auf positive Gedanken richtest, desto häufiger wirst du sie spüren. Es ist alles ein Kreislauf. Deine Körperhaltung ändert sich, dein Umfeld nimmt dich anders wahr. Wie reagieren die Menschen nun auf dich, auf den „guten Wolf“?

Richte deinen Blick immer wieder auf die positiven Dinge, lenke deine Aufmerksamkeit bewusst dorthin. Das können Kleinigkeiten sein, aber versuche sie wahrzunehmen, um weniger Raum für den „bösen Wolf“ zu lassen.

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