Die Kraft des Waldes

20. September 2020

Die Blätter rauschen im Wind. Vögel zwitschern fröhlich in den Baumwipfeln. Es knackt im Gehölz. Lasse ich meinen Blick schweifen sehe ich hübsche kleine Blumen umsäumt von weichem Moos und zarten Gräsern. Der Geruch von Tannennadeln, feuchter Erde und Holz liegt in der Luft. Ich schließe für einen Moment meine Augen und nehme mit allen Sinnen wahr. Die Anspannung des Tages fällt ganz langsam von mir ab und es ist nicht mehr wichtig, was heute alles los war. Gerade ist nur der Moment wichtig.

Ich gehe für einen Spaziergang unglaublich gerne in den Wald. Nicht nur für mich privat nutze ich den Wald als Erholungsort, auch für meine Coachings nutze ich gerne bewusst die wohltuenden Kräfte des Waldes.

Aber was genau steckt hinter dieser positiven Kraft des Waldes?

Waldluft enthält 90% weniger Staubteilchen als Stadtluft und enthält Stoffe, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Diese Stoffe sind die sogenannten Terpene.  Terpene sind Botenstoffe, die die Pflanzen im Wald untereinander austauschen. Sie kommunizieren dadurch miteinander. Wir atmen im Wald diese Stoffe ein. So wird unser Immunsystem in der Weise gestärkt, dass es mehr natürliche eigene „Killerzellen“ gegen Krankheiten produzieren kann. Ein Aufenthalt im Wald hilft nachweislich gegen psychische Stressbelastungen, Depressionen und Burn-out. Die Stärkung unseres Immunsystems kann vor Herzinfarkt und vor chronischen Erkrankungen schützen.

Studien belegen, dass alleine der Anblick von Bäumen positiv wirkt. Patienten, die nach einer OP von ihrem Krankenhausfenster auf einen Baum sahen wurden schneller gesund, als die, die auf eine Hausmauer sahen. Außerdem benötigten diejenigen mit Blick auf den Baum weniger Schmerzmittel. Eine andere Studie zeigte, je weniger Bäume in einer Wohngegend stehen, desto höher ist das Risiko für die Anwohner für typische Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Schwäche.

Der Entspannungseffekt, den wir bereits nach nur 5 Minuten Aufenthalt im Wald spüren können hängt außerdem mit den äußeren Reizen zusammen. Die ständige Reizüberflutung in der Stadt ermüdet uns – zu viele Reize müssen verarbeitet und gefiltert werden – Sirenen, Baustellenlärm, hupende Autos. Im Wald sind es nur wenige Reize die unsere Aufmerksamkeit fordern. Unser Gehirn muss also nicht ständig zwischen wichtig und unwichtig filtern und kann daher zur Ruhe kommen.

Gerade hier im Schwarzwald erfreut sich das Waldbaden immer größerer Beliebtheit. Das Waldbaden oder auch „Shinrin-yoku“ kommt ursprünglich aus Japan. Dort ist die positive Wirkung des Waldes schon lange bekannt. Seit 2012 gibt es an japanischen Universitäten sogar das Fach Waldmedizin. Das „Eintauchen in den Wald“ wird vom japanischen Gesundheitssystem gefördert.

Ich öffne meine Augen langsam wieder und gehe weiter. Die Abendsonne sorgt für ein faszinierendes Lichtspiel und immer wieder gelangen wärmende Sonnenstrahlen durch das Blätterwerk hindurch auf meine Haut. Ich bin froh, dass ich mir auch heute wieder die Zeit für mich genommen habe. Abschalten, Durchatmen und Ruhe genießen.

Wann war dein letzter Waldspaziergang?

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